Dienstag, 16. Dezember 2014

[Rezension] Silber - Das erste Buch der Träume


Autorin: Kerstin Gier
Reihe: Silber (1/3)
Seiten: 416
Genre: Jugendbuch, Fantasy
Preis: HIER kaufen

Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil … Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet.
Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett.
Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen…

Lieblingszitat

"Keine Sorge! In Livs Alter hatte ich viel schlimmere Ringe unter den Augen!"
"Ja, weil du gekifft hast, Mum."
"Unsinn! Gekifft habe ich erst im College."

Meinung zur Story

Bevor ich mit der Rezension anfange: Ich war kein großer Fan von "Rubinrot", weder von den Büchern, noch von dem Film. Da ich aber jemand bin, der an gehypten Büchern nicht ganz vorbeikommt, habe ich mich nach einer Weile doch an Silber gewagt. Und bereits nach ein paar Seiten war ich vollkommen von der Geschichte gefangen.
Gerade im ersten Teil der Story kamen überhaupt keine langweiligen Stellen auf, ich bin nur so über die Kapitel geflogen und wollte gar nicht mehr damit aufhören. Das lag sicher zum einen an der unglaublich leichten, flüssigen Schreibweise von Autorin Kerstin Gier, man liest ihre massige Erfahrung wirklich raus. Aber auch der Humor ist nicht zu knapp gekommen, es gab mehrere Stellen, an denen ich laut lachen musste (was nicht so gut ist, wenn man heimlich im Unterricht liest...)
Die Traumwelt war meiner Meinung nach sehr liebevoll gestaltet, immer wenn Hauptfigur Liv in dieser unterwegs war, habe ich jedes Detail direkt vor meinem inneren Auge gesehen. Es war spannend, langsam die vier Jungen kennen zu lernen, ein Urteil über sie zu bilden (das bei mir immer wieder umgeworfen wurde) und langsam oder sicher hinter ihr Geheimnis zu kommen. Die Idee, in Träumen der anderen herumwandern zu können ist vielleicht nichts komplett Neues, aber ich fand sie sehr aufregend. Auch wenn ich sagen muss, dass ich die Lösung, warum sie das können, irgendwie nicht mehr so cool fand. Ich will nicht spoilern, deswegen sage ich nur: so etwas ist nicht gerade mein Ding ;)
Leider hat dann auch die Geschichte ein bisschen darunter gelitten, im letzten Drittel des Romans haben Spannung und Amüsement leider ganz schön abgenommen. Es war immer noch gut zu lesen, und wirklich gelangweilt habe ich mich auch nicht. Aber es wäre natürlich schön gewesen, wenn die Qualität der Geschichte gleichgeblieben wäre ;)
Zu den Charakteren komme ich wie immer im nächsten Punkt, aber eine Sache muss ich auf jeden Fall noch hervorheben: Der Tittle-Tattle-Blog! Das ist ein Blog über die neue Schule von Liv und ihrer Schwester Mia, ein richtiger Klatschblog. Am Anfang habe ich mir nur gedacht: Himmel, was ist das denn für ein schrecklicher Mist?! Aber nach einer Weile habe ich mich immer wieder gefreut, die Einträge zu lesen, wenn sie kamen - ist das etwa die mädchenhafte Klatschtante in mir!? Und schon jetzt freue ich mich darauf zu erfahren, wer die Betreiberin (oder der Betreiber?!) Secrecy ist ;)

Charaktere

An den Figuren in "Silber" fand ich angenehm, dass sie alle sehr bunt gezeichnet waren und jeder seine charakteristischen Seiten und Eigenarten hatte, die ihn liebevoll gemacht haben - oder eben nicht ;)
Besonders interessant fand ich in diesem Buch die vier männlichen Charaktere: Grayson, Jasper, Henry und Arthur. Meine Meinung zu jedem von ihnen wurde immer wieder durcheinander gewürfelt. Erst fand ich Arthur blöd, dann mochte ich ihn, dann  fand ich ihn wieder blöd. Ich fand Henry unglaublich süß, dann habe ich auf einmal angefangen, ihm zu misstrauen - und was ist eigentlich mit Grayson und seiner schlechten Laune? Und seiner plötzlich aufkeimenden Brüderlichkeit?
Hier war es definitiv nicht nur die Story, auch die Charaktere waren unheimlich spannend!

Fazit

"Silber - Das erste Buch der Träume" ist ein wunderbares, fantastisches Jugendbuch, das mit einer netten Idee, einer spannenden Story und wirklich vielfältigen Charakteren aufwarten kann! Mich hat es unglaublich gut unterhalten und ich denke auch darüber nach, mir den zweiten Band zu kaufen. Verdiente 4 von 5 Federn!


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