Dienstag, 3. Februar 2015

[Rezension] Numbers - Den Tod im Blick

Autorin: Rachel Ward
Reihe: Numbers, Band 1/3
Seiten: 368
Genre: Thriller, Fantasy
Preis: 13,95 Euro (TB), HIER kaufen
Augen, so heißt es, sind das Fenster zur Seele. Doch wenn Jem in fremde Augen blickt, sieht sie eine Zahl. Und die ist unauslöschlich. Denn die Zahl ist ein Datum. Der Tag, an dem ihr Gegenüber sterben wird. Diese Gewissheit hat Jem seit dem Tod ihrer Mutter. Deshalb meidet sie Menschen. Ist am liebsten allein. Bis sie Spinne kennenlernt - und mit ihm das Leben. Jem ist glücklich, zum ersten Mal. Doch als die beiden zum Riesenrad, dem London Eye fahren, passiert es - um sie herum haben alle dieselbe Zahl. Jem weiß: Etwas Furchtbares wird passieren. Heute. Hier. Fluchtartig verlassen Spinne und sie das Gelände. Und lösen damit eine Kettenreaktion aus. Spinne und Jem werden zu Gejagten. Von der Polizei, den Medien, den Menschen. Und Spinnes Todestag rückt näher und näher. 
Lieblingszitat
Wir wissen, dass für uns alle eines Tages das Ende kommt, aber wir sollten uns davon nicht unterkriegen lassen. Wir sollten nicht zulassen, dass uns das vom Leben abhält. 
Meine Meinung

"Numbers" habe ich beim zufälligen Blättern auf Amazon entdeckt und gleich mal in den Einkaufswagen geworfen, weil mich der Klappentext so angesprochen hat. Kaum hatte ich es aufgeklappt, sprang mir schon die Story mit voller Wucht entgegen. Ja, der Anfang ist mal etwas völlig anderes: Die Protagonisten treffen gleich aufeinander, kennen sich bereits aus der Klasse, aber nicht näher. Was mir an Jem und Spinne besonders gefallen hat: Sie sind so richtige Antihelden, so richtige Problemkinder, die keiner leiden kann. Ganz besonders Spinne: Er kommt ständig mit dem Gesetz in Konflikt, ist groß, schlaksig und scheint eine Aversion gegen Duschen zu haben, denn Jem geizt nicht mit "Himmel, der Typ stinkt"-Sprüchen :D
Die beiden freunden sich an und dann passiert, was im Klappentext bereits angekündigt wird: Die beiden können sich vor einem Attentat retten und geraten ins Visier der Polizei. Daraufhin packen sie ihre sieben Sachen und hauen einfach ab. Schon von Anfang an kam mir der Gedanke: War das wirklich so schlau, was ihr Kinder da gemacht habt? Das halbe Land ist nach dieser Sache hinter ihnen her, und die beiden machen sich noch verdächtiger - dabei haben sie gar nichts getan! Sicher, auch Spinne hat ein kleines Problem, aber die ganze Flucht kam mir doch ein bisschen unnötig vor. Immer wieder kam mir der Gedanke: Ach kommt schon, das kann doch gar nicht gut gehen!
Außerdem fühlt sich die Flucht der beiden die meiste Zeit über eher wie eine entspannte Reise an, und nicht wie eine Thriller-Hetzjagd. Ich weiß nicht warum, aber so richtig Spannung kam bei mir nicht auf. Schade eigentlich. Dafür fand ich es toll, wie die Charaktere sich entwickelt haben und wie sie einander näher kamen - eine süße Szene in einer Scheune war dabei besonders goldig, da kamen mir doch ein paar zufriedene Seufzer über die Lippen.
Dann allerdings werden die beiden kurzzeitig voneinander getrennt und von da an ist die Stimmung und Atmosphäre sofort wieder gekippt. Ich fand es langwierig, habe ganze Seiten übersprungen und die ganze Zeit gehofft, dass Spinne endlich wieder auftaucht. Es passiert etwas sehr trauriges und danach werden große Zeitsprünge gemacht, die ich einfach unnötig fand.
Das Ende der Geschichte war für mich sehr enttäuschend - ich hasse es, mit einem traurigen Gefühl aus einem Buch entlassen zu werden und nach "Numbers" war ich irgendwie richtig deprimiert. Schade.

Charaktere

Die Charaktere fand ich gut, weil sie so herrlich übertriebene Antihelden waren. Wie vulgär und jugendsprachlich sie miteinander gesprochen haben, hat mir gefallen, und auch ihre bunten Geschichten und Eigenarten fand ich super. Mein Liebling in diesem Buch war eindeutig Terry Dawson aka "Spinne". Einfach ein lustiger Kerl, der zwar viel Dreck am Stecken, aber das Herz am rechten Fleck hat.

Fazit

Die Grundidee, Schreibstil und Charaktere der Geschichte fand ich wirklich gut. Aber der Storyverlauf, die vermeintliche "Spannung" und das enttäuschende Ende konnten mich nicht wirklich überzeugen. Deshalb gibt es für dieses Buch 3 von 5 Federn.


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